Ergänzungen zur Jubiläums-Festschrift 2008

Otto A. Schmidt

Die ganze Welt ist Bühne - französisches Theater in Würzburg

Theater – eine historische Skizze


 Seit es den Menschen gibt, empfindet er den Drang, sich zu verwandeln, in eine andere Gestalt zu schlüpfen, sich zu maskieren. Dies gilt für die Eingeborenen in allen Erdteilen, für alle Kulturkreise der Welt, für alle Religionen. Rezitation, Tanz und Verkleidung führen aus der Realität des Alltags und wirken umgekehrt in den Alltag hinein; das Theater kann zur moralischen Anstalt werden.
Mit der Entstehung der Tragödie in Athen im 6. Jahrhundert v. Chr. wird Ernstes von Heiterem getrennt, die jeweilige Handlung vom Chor kommentiert. Aus dem Widerstreit der Götter mit den Menschen entstehen Stoffe, die auch den modernen Menschen erfassen. Aischylos, Sophokles, Euripides und Aristophanes sind die großen Namen jener Zeit.
Die Römer übernahmen über Sizilien und Süditalien die Themen und Strukturen des griechischen Theaters, veränderten sie häufig und erweiterten das Bühnenrepertoire um die Komödie – vom Erhabenen zum Lächerlichen ist es ja oft nur ein kleiner Schritt, ja häufig nur eine Frage der Interpretation. Plautus und Terenz als Lustspieldichter wirkten bis in die Neuzeit. In der Pantomime verkörperte der Schauspieler, vom Chor und den Musikinstrumenten begleitet, mit Hilfe von Masken mehrere Personen.
Nachdem für viele Jahrhunderte nach der christlichen Zeitenwende das Theater brachlag, entstanden mit den Wechselgesängen der Osterliturgie und der Weihnachtsgeschichte ab dem 11. Jahrhundert in der Kirchenvorhalle oder in den Kreuzgängen wieder gespielte Szenen aus der Bibel oder dem Leben der Heiligen. In den so genannten Mysterien- oder Orakelspielen führte man realistische Szenen zur Erbauung der Gläubigen auf. Das erste ständige Theater wurde 1402 von König Karl VI. in Paris mit Privilegien bedacht. Auf den Jahrmärkten der reicheren Handelsstädte traf sich ein auf Unterhaltung bedachtes Publikum. Die Passionsspiele verbreiteten sich auch auf dem flachen Land. Die Farce wurde zum Tummelplatz der Kritik an den Reichen und Privilegierten, oft auch an herrschsüchtigen Frauen (so in der Farce de Pathelin 1465). Hans Sachs in Nürnberg (1494 bis 1578) ragte aus der Schar der meist anonymen Possenautoren hervor.
Mit der Renaissance erfuhr die Ideenwelt der Antike ihre Wiedergeburt, zunächst in Italien und Spanien, dann auch im London zur Zeit von Königin Elisabeth I. Mit Shakespeare erreichte diese Entwicklung ihren Höhepunkt, wurde jedoch durch das Theaterverbot der Puritaner unter Cromwell jählings unterbrochen.
Das ‚Goldene Zeitalter’ des Theaters in Frankreich wird beherrscht durch das ‚Dreigestirn’ Pierre Corneille (1606 – 1684),bei dem die von der Ehre – Honneur - bestimmte Pflicht – Devoir – über das Gefühl – Sentiment – obsiegt, Molière (eigentl. Jean-Baptiste Poquelin 1622 – 1673), der alle Register der Komik von der Posse bis zur Charakterkomödie beherrscht, und Jean Racine (1639 – 1699), der viele Stoffe der griechischen Antike übernimmt und in dessen Stücken der schwache Wille des Menschen seinen Leidenschaften nicht zu widerstehen vermag.
Schon zuvor war unter den Theaterautoren der Streit zwischen den Anciens und den Modernes entbrannt, der eigentlich bis zur Gegenwart fortgeführt wird und bei dem es um die Beachtung der Regeln des klassischen Theaters geht, nämlich die Einheit von Ort, Zeit und Handlung.
Mit Pierre Carlet de Chamblain de Marivaux (1688 – 1763), Voltaire (eigentl. François-Marie Arouet, 1694 – 1778) Jean-Jacques Rousseau (1712 – 1778) und Pierre Augustin Caron de Beaumarchais (1732 – 1799) nimmt das wohlhabende Bürgertum die Bühne in Beschlag, mit Victor Hugo (1802 – 1885) kommen zeitgenössische Stoffe auch ins Theater.
Und dann entfaltet sich das breite Spektrum der theatralischen Möglichkeiten im Frankreich der fünf Republiken, mit der Unterteilung in théâtre - de divertissement: romantique, politique et social, religieux, révolutionnaire, existentialiste, de l’absurde, surréaliste.
Das ununterbrochene Hoch des französischen Theaters vom 17. Jahrhundert bis in die Neuzeit spiegelte sich auch in Aufführungen im Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg wider.

Französisches Theater in Würzburg
Vor allem durch Vermittlung der Kulturabteilung der Französischen Botschaft in Bad Godesberg fasste das französische Theater auch in Würzburg Fuß nach der 1958 erfolgten Gründung der Deutsch-Französischen Gesellschaft. Spielstätten waren nach Wiederaufbau bzw. Ausbau die Bühne des Kulturverbands am Wittelsbacher Platz, der Große Hutten-Saal und der Barbarossa-Saal im Russischen Hof (Theaterstraße), später das neue Stadttheater und die Aulen des städt. Mozart-Gymnasiums und des Schönborn-Gymnasiums. Die weltoffene Einstellung und das finanzielle Entgegenkommen der Oberbürgermeister, Theaterintendanten und Gymnasialdirektoren zusammen mit dem Engagement der DFG Geschäftsführer (Adolf Herbst, Peter Schäfer, Franz Zang, vor allem Günther Firnkes) ermöglichten Gastspiele, welche die Würzburger Kulturszene nachhaltig beeinflussten, z.B.
22. Januar 1960 Eugène Ionesco: Les Chaises (Théâtre à l’Université de Marburg)
06. Mai 1960 Paul Claudel: L’Échange (Compagnie Sophie Laurence)
12. Dez.1961 Molière: Les Fourberies de Scapin. Georges Courteline :
Le commissaire est bon enfant (Atelier français de Baden – Baden)
1962 Racine : Andromaque (Comédie de l’Est, Strasbourg)
20. Mai 1963 Victor Hugo : Mille francs de récompense (Comédie de l’Est, Strasbourg)
01.Juli 1965 Henry de Montherland: Un incompris - André Roussin :
Les œufs de l’autruche (Les Comédiens Associés, Paris)
16. Nov. 1965 Albert Camus: Les Justes (Théâtre de Champagne Reims)
18. Mai 1968 Durch eine Spende des Gründungspräsidenten Dr. Bolza wurde ein Sondergastspiel der Co médie Française (Paris) ermöglicht mit Molière: Dom Juan.
23. Nov. 1968 Ionesco: Le roi se meurt (Compagnie Jean Davy, Paris)
09..Juni 1969 Courteline : Le train de 8 hrs 47 Roussin : Bobosse (Compagnie Pierre Devilder, Paris)
27. Okt. 1969 Marivaux : Le jeu de l’amour et du hasard (Davy)
02. Dez. 1970 Samuel Beckett : En attendant Godot (Davy)
17. Mai 1971 Camus : Caligula (Compagnie Marc Renaudin, Paris)
31. Jan. 1972 Alfred de Musset : On n badine pas avec l’amour (Inter-Europe Spectacles, Claude Beauclair)
20. Nov. 1972 Jean Cocteau : Les parents terribles (Beauclair)
Im Frühjahr 1973 übernahm ich die Leitung der DFG. Unter den Zielen für diese ehrenamtliche Tätigkeit waren auch Theateraufführungen, denn als Student hatte ich bei Aufführungen des Englischen Seminars (unter Hans Wiebe) und des Französischen Seminars mitgewirkt. Am 20. Juli 1949 hatte ich im Balkonsaal des dem Studentenwerk wieder zurückgegebenen Studentenhauses ein Theaterstück von William Somerset Maugham mit dem Titel The Breadwinner inszeniert. Ich hatte fasziniert alle Aufführungen in der ‚Kulturscheune’ am Wittelsbacher Platz durch die Studio-Bühne der Universität und den Vorläufer des Stadttheaters besucht. Am Real-Gymnasium hatte ich mit einer Abiturklasse die Farce von Tristan Bernard L’Anglais tel qu’on le parle zur Aufführung gebracht. Es gelang mir, vor allem die folgenden Punkte zu realisieren:
· Ein günstiger Standardvertrag mit dem Stadttheater
· Direkter Kontakt und Abrechnung mit der franz. Gastbühne bzw. –truppe.
· Rechtzeitige Ankündigung in Presse und Rundschreiben an Schulen und Sprachinstitute/Univ. Seminare
· Verfügbarkeit der Originaltexte bei der Buchhandlung Schöningh dank
des Entgegenkommens von Herrn Adolf Wolz.
· Umfassende Betreuung der Gastspielbühne (Unterbringung, Verpflegung, Dolmetschen bei Proben usw.)
· Bei sehr bekannten Stücken zwei Aufführungen: 16:00 und 19:30 Uhr.
· Inhaltsangabe in deutscher Sprache zusammen mit den Programmen.
Alle diese Punkte wurden bei den nächsten Gastspielen verwirklicht:
19. Feb. 1973 Molière: Les précieuses ridicules und Le médecin malgré lui (Beauclair)
16. Juli 1973 Roussin: Les œufs de l’autruche (Devilder)
04. Dez. 1973 Jean Paul Sartre : Huis clos und Jean Tardieu : Oswald et Zénaïde ; Il y avait foule au manoir (Beauclair)
Den Theaterfreunden wurde am 18. Febr. 1974 ein einzigartiges Gastspiel in der Aula des Mozart-Gymnasiums geboten. André F r è r e (auteur, unique interprète, metteur en scène) présente :
C o m é d i e s à u n e v o i x
I. Le Professeur Buissonnet en Amérique (- à l’aéroport de New York –
à Oskaloosa, Iowa – à Saint-Médéric , Québec) – à Denver, Colorado – dans la gare de Philadelphie.
II. Les Parents de Mai
- dans le jardin d’une fermette, actuellement
- dans un appartement parisien en mai 1968.
Organisiert wurden auch Aufführungen der Waldorfschule Nürnberg (Le Bourgeois gentilhomme) und des Gymnasiums Hassfurt (Le malade imaginaire), Unterstützung erfuhren ebenfalls die Aufführungen des Romanistentheaters der Universität unter Leitung von Richard Schwaderer (Ionesco, Tardieu, Vian u.a.).
Hilfreich waren die Ankündigungen in der Presse und die zumeist positiven Kritiken der Theaterredakteure, vor allem von Dr. A. Meyer, Max Schmidt, Franz Meunier, Otto Schmitt u.a. Besonders wertvoll war die stets zuverlässige Hilfe des Personals des Stadttheaters unter Leitung von Hans Peter Michaeli und der Hausmeister der Gymnasien.
Natürlich gab es auch gelegentlich Kritik seitens des Publikums. Aber die Zustimmung überwog bei weitem und wir konnten stolz viele ausverkaufte Doppelvorstellungen mit Besuchern aus ganz Unterfranken und Nordbaden verbuchen.
In diesen 15 Jahren versuchte ich mit der Auswahl der Stücke den Bogen von der Klassik zur Moderne zu spannen, sammelte viele Kenntnisse und Erkenntnisse und hatte auch wertvolle menschliche Begegnungen. Die Seiten über Claude Beauclair und Pierre Devilder im Dokumententeil geben davon Zeugnis.
Hilfreich war der Einsatz ehemaliger Schüler, Studenten und Referendare, die in ganz Nordbayern die Werbetrommel rührten, um das Interesse am französischen Theater wach zu halten.

Probleme
Im Verlauf der Jahre gestaltete sich das Unterfangen immer schwieriger. Dafür gab es eine Reihe von Gründen. Das Entgegenkommen der städtischen Behörden nahm ab, die Mietforderungen nahmen zu. War jahrzehntelang der Montag im Stadttheater immer verfügbar gewesen, so benötigte man ihn jetzt vorgeblich für Proben usw. Bürokratie, Versicherungs- und Tarifforderungen erschwerten die Kalkulation, die Lehrerschaft zeigte zunehmend Desinteresse.
Auf französischer Seite ließ auch aus Altersgründen das Interesse an Auslandstourneen merklich nach, denn nach einigen Jahrzehnten hatte man das Herumreisen in Europa und der ganzen Welt satt. Wie Thespis im antiken Athen von 536-533 v. Chr. mit einem Karren umhergezogen war, um die ersten Tragödien aufzuführen, so waren die von zwei oder drei Idealisten geleiteten Schauspielertruppen in alten umgebauten Lastwagen oder Bussen durch die Lande gefahren, oder mit riesigen Requisitenkoffern per Eisenbahn angereist. Mit Hilfe der deutschen Bühnenarbeiter und Beleuchter hatten sie Höchstleistungen an Improvisation vollbracht und Wunderwerke der Illusion geschaffen.
So gilt zum Schluss dieses kurzen Überblicks mein Dank den bewährten Helfern Günther Firnkes und Wolfgang O. Hugo, vor allem aber meiner lieben Frau Ruth Schmidt. Ohne ihre Opfer an Zeit, Kraft und Geld wäre mein erfolgreiches Engagement nicht möglich gewesen.

Weitere Theatertermine in Würzburg 1974 - 1987
07. Mai 1974 Anouilh: Antigone (Devilder – und 3 Mitglieder Fam. Schmidt).
14. Apr. 1975 Roussin: Un amour qui ne finit pas (Beauclair)
17. Nov. 1975 Ionesco : Les chaises und Le nouveau locataire
09. Dez. 1975 Der berühmteste Pantomime Marcel Marceau gastiert im überfüllten Stadttheater.
16. Feb. 1976 Eugène Labiche: Embrassons-nous und La grammaire (Beauclair)
08. Nov. 1976 Beckett : Fin de partie (Beauclair)
24. Jan. 1977 Molière: Le médecin malgré lui (Compagnie de la Chouette, Paris)
14..Feb. 1977 Georges Feydeau: Chat en poche (Compagnie de la Chouette, Paris)
07. Nov. 1977 Alfred de Musset : Les caprice de Marianne (Beauclair)
30. Jan. 1978 Jules Romains : Knock, ou le triomphe de la médecine (Beauclair)
08. Mai 1978 Robert Thomas: Piège pour un homme seul (Beauclair)
05. Feb. 1979 Molière: Le Tartuffe (Le Théâtre de Feu/Mont-de Marsan)
13. März 1979 Nach Saint-Exupéry: Un enfant dans les sables (Les Octaves)
14. Mai 1979 Roussin: Le mari, la femme et la mort (Beauclair).
05. Nov. 1979 Marivaux: Le jeu de l’amour et du hasard (Beauclair)
24.März 1980 F. Knott, adaptation de Roger Féral : Crime parfait (Beauclair)
24. Nov. 1980 Ionesco: Exercices de conversation et de diction françaises pour étudiants américains und La leçon (Beauclair)
16. März 1981 Molière : George Dandin ou le mari confondu Théâtre de la Grimace/Paris)
23. Nov. 1981 René de Obaldia : Le défunt – Poivre de Cayenne – Deux femmes pour un fantôme (Beauclair)
22. März 1982 Sartre: Huis clos (Beauclair)
25. Okt. 1982 Camus : L’étranger (Szenische Lesung von Eric Eychenne)
15. Nov. 1982 Molière: Le malade imaginaire (Lugdunum Théatre – Compagnie Jacques Rosset)
29. Nov. 1982 Spectacle Jean Tardieu 4 Ein-Akter : (Beauclair)
1. La sonate et les trois messieurs 2. La serrure
3. Le guichet 4. Il y avait foule au manoirr.
31. Jan. 1983 Raymond Queneau : Exercices de style (Boss/Paris)
12. Nov. 1983 Courteline : La paix chez soi – La peur des coups – Les Boulingrin
17. März 1984 Peter Schäfer organisierte eine Theaterreise für 30 Theaterfreunde zum Besuch des Spectacle Cocteau in Karlsruhe.
Jean Marais unterhielt sich nach seiner Ein-Mann Performance mit uns und gab bereitwillig Autogramme.
26. März 1984 Molière: Le Tartuffe (Beauclair)
04. Juli 1984 Boris Vian : Les bâtisseurs d’Empire (Lugdunum Théâtre)
12. Nov. 1984 Molière : L’Avare (Lugdunum Théâtre)
11. Nov. 1985 Ionesco : Rhinoceros Eric Eychenne inszeniert die Novellenfassung als Ein-Mann Theater.
26. Juni 1986 Jean Giraudoux: Siegfried (Groupe AtTifé/Erlangen)
24. Nov. 1986 Molière: Molière – Morbleu! ‚impromptu fe Versailles – La jalousie du barbouillé – Les précieuses ridicules
09. März 1987 Molière : L’Avare – Eric Eychenne joue seul la comédie !
27. Juni 1987 Anouilh: Antigone (Devilder und 3 Mitglieder der Familie Hoffmann)



Peter Schäfer

Theater und Chansons - große Künstler und Gesangsstars in Würzburg


Mai 1968: Die Comédie Francaise gastiert mit Molières „Dom Juan“ im Stadttheater Würzburg. Eine Sensation! Wie es dazu kam? Monsieur Jean C. Linon, der damalige Kulturbeauftragte der Französischen Botschaft für Nordbayern (gleichzeitig auch Lektor am Romanischen Seminar der Universität) informierte uns, dass die Comédie Française mit Unterstützung des französischen Kultusministeriums in drei deutschen Städten gastieren sollte. Einzige Bedingung: pro Vorstellung müsste ein Zuschuss von DM 5.000 gegeben werden. Nach Rücksprache mit den Herren Feyerabend (seinerzeit 1.Vorsitzender der DFG und an führender Stelle von Koenig &Bauer tätig) und dem damaligen Ehrenpräsidenten Dr. Hans Bolza (Firmenchef von Koenig &Bauer) sowie dem Intendanten des Würzburger Stadttheaters, Herrn Joachim von Groeling, konnte für dieses Projekt insofern grünes Licht gegeben werden, weil Dr. Bolza sofort die notwendige Summe zur Verfügung stellte. So gelang es der DFG, sogar München aus dem Rennen zu werfen; die beiden anderen Veranstaltungsorte waren Stuttgart und Hamburg.
Das berühmte Molière-Stück unter der Regie von Antoine Bourseiller sowie mit Jacques Charron und Georges Descrières in den Hauptrollen, kam also hier in Würzburg auf die Bühne und zwar zu Eintrittspreisen, die man heutzutage ins Reich der Fabel verweisen würde: Je nach Platzkategorie konnte man zwischen 3.- und DM 10.- wählen; für Gruppen ab 25 Personen gab es noch 25% Ermäßigung! Dieser `coup´ war dann für die DFG Anlass zu weiteren Aufführungen in französischer Sprache (s. den Beitrag von O.A. Schmidt)
Das große überregionale Interesse, vor allem der Gymnasien, zeigte sich in der Tatsache, dass man Besucher aus Wertheim; Tauberbischofsheim, ja sogar aus Hanau und Fulda sowie aus Königshofen, Schweinfurt und Haßfurt begrüßen konnte. Diese waren meistens die ersten bei den Vorbestellungen, während die Kollegen der hiesigen Gymnasien sehr oft hinterherhinkten. Zahlreiche weitere Stücke wurden gespielt, z.B. Samuel Becketts „En attendant Godot“ und Albert Camus „Caligula“, wobei sich die Schauspieltruppe Inter-Europe Spectacles (Paris) um Claude Beauclair und Françoise Mojeret besondere Verdienste erwarb, die junge Generation an französischsprachige Theaterstücke heranzuführen.
Dem damaligen OB, Dr. Klaus Zeitler, sowie den beiden Theaterintendanten, Joachim von Groeling und Dr. Tebbe Harms-Kleen, gebührt großer Dank für die Zustimmung zu diesen Aufführungen und den sehr großzügigen Konditionen für die DFG; nicht zu vergessen hier der Verwaltungsleiter des Stadttheaters, Herr Michaeli, und der Mann an der Theaterkasse, Herr Kraus.
Die äußerst aufwändigen Vorbereitungen (Rundschreiben an die Schulen, Plakatentwürfe, Druck u Verteilung), sowie die vom frühen Nachmittag bis kurz vor Vorstellungsbeginn dauernden Beleuchtungseinstellungen mit den entsprechenden Übersetzungen (an dieser Stelle ein extra MERCI an Herrn Krapf und ein Kompliment an seine immer hilfsbereiten und freundlichen Mitarbeiter) wurden dann durch reichen Applaus des dankbaren, meist jugendlichen Publikums belohnt.
Ein weiterer Höhepunkt im Kulturprogramm der DFG stellte das einmalige Gastspiel des weltberühmten Pantomimen Marcel Marceau am 9.12.1975 dar. Mit ihm bestand seit 1971 Briefkontakt und die immer wieder ausgesprochenen Einladungen nach Würzburg wurden schließlich doch belohnt, getreu nach dem Motto: „Il faut persévérer pour réussir.“
Ermutigt durch die große, positive Resonanz der Theaterabende wagte sich die DFG dann daran, einige Stars des Chansons nach hier zu verpflichten.
Chansons: Mey, Moustaki und Adamo
In Zusammenarbeit mit den zuständigen Konzertagenturen und der freundlichen Mitarbeit von Herrn Pälz sen. (Musikhaus Holm-Pälz in der Kaiserstraße) kamen diese drei Sänger in die Hutten-Säle. Das finanzielle Risiko war nicht unbeträchtlich (Adamos Konzert schlug dann mit 16.000 DM zu Buche), aber die Image-Werbung für die DFG war enorm.
Adamo (inzwischen 64 Jahre alt), der vor einiger Zeit sein 40-jähriges Bühnenjubiläum feiern konnte, begeisterte sein Publikum, vor allem durch sein –auch heute noch – mit voller Überzeugung vorgetragenes „Inch `allah“, mit dem er für ein friedliches Zusammenleben der Menschen in Israel und Palästina wirbt. Schade, dass sein in Frankreich so hochgelobtes Chanson „J ´accroche une larme aux nuages“ durch eine kitschige deutsche Übersetzung seinem Ruf eher abträglich war.
Reinhard Mey, in Frankreich als Frédérik Mey bekannt, wurde seinerzeit als „Träumer und Außenseiter“ bezeichnet; heute wissen wir, dass der nunmehr 67-jährige Liedermacher sich mit seinen poetischen, skurrilen und nachdenklichen Texten in die Herzen –und Köpfe eines Millionen-Publikums gesungen hat. Seine von ihm selbst übersetzten Lieder auf Französisch zu hören ist immer wieder ein Genuss.
Der heute 75-jährige Georges Moustaki, der zur absoluten Spitze des französischen Chansons gehört und der mit seinem sanft vorgetragenen „Le métèque“ seinen Durchbruch erzielte, überzeugte sein Würzburger Publikum nicht nur durch sein zurückhaltendes Auftreten, sondern vor allem durch die Poesie und Musikalität seiner Chansons. Sein politisches Engagement gegen die damaligen Diktaturen in Spanien, Portugal und Griechenland findet man in den beiden Liedern „Portugal“ und „En Méditerranée“ wieder.
Als der Stadt Würzburg im Jahre 1974 der Europa-Preis des Europarates verliehen wurde, war es der DFG möglich über den aus Würzburg stammenden Moderator beim bayerischen Rundfunk, Herrn Ado Schlier, den live aus dem Großen Saal der Musikhochschule gesendeten Abend mitzugestalten. Eingeladen wurden u.a.Yves Duteil (Jahrgang 1949)mit „La Tarantelle“ und „ Prendre un enfant par la main“; Maxime le Forestier(auch 1949 geboren) mit „San Francisco“ und „Comme un arbre“. Beide Künstler konnten sich dann im Laufe der Jahre als feste Größen des französischen Chansons etablieren ebenso wie Gilles Servat (Jahrgang 1945), den wir am … in der Aula des Mozart-Gymnasiums begrüßen konnten. In uriger bretonischer Kleidung auftretend, vermittelte er und seine Musiker uns, was es für einen Bretonen bedeutet, sich für die Ursprünglichkeit und die Belange seiner Heimat einzusetzen. “La blanche Hermine“ hat sich zu einer Art bretonischer Nationalhymne entwickelt. Ein anderer bretonischer Barde, Serge Kerval, hinterließ mit seinem mehr dem Lyrischen zugeneigten Auftritt am 16.6. 1969 am gleichen Ort einen nachhaltigen Eindruck.
Im Jahre 1983 nahmen drei Mitglieder des Geschäftsführenden Ausschusses der DFG Würzburg am Kongress der DFGs in Paris teil; an einem der Abende ergab sich, durch glückliche Umstände, die Gelegenheit, Gilbert Bécaud live im „Olympia“ zu erleben. Die nach dem Konzert geknüpften Kontakte mit dem Weltstar wurden dann bei seinem Auftritt im Februar 1986 in Würzburg erneuert und der Verfasser dieser Zeilen (seinerzeit in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Förderkreises der beiden nationalen Dachverbände) konnte ihn für die Kampagne der DFGs in Frankreich und Deutschland zum Erlernen der jeweiligen Landessprache gewinnen.
Die geschilderten Ereignisse und die damit verbundenen Eindrücke spiegeln die breit gefächerten Aktivitäten der DFG Würzburg auf dem Gebiet des Theaters und des Chansons/Musik wider. Zahleiche Auftritte vieler bedeutender Künstler konnten somit den interessierten Würzburgern ein lebendiges Bild eines wichtigen Teiles der französischen Kultur vermitteln.

Weitere musikalische Veranstaltungen - eine Auswahl
17.11.1970 Sonaten-Abend mit Aleth Lamasse (Nancy)
In Zusammenarbeit mit der Hochschule f. Musik u. dem dort integrierten Studio f. Neue Musik (Prof. Hinrich Stahmer) wurden zahlreiche Veranstaltungen durchgeführt.
05.05.1978 Die Reise ins graue Land. Les Marionettes de Bourgogne.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei Würzburg.
25.10.1993 Jacques Grillot chante Brel.
Chanson-Abend im Omnibus, der auf Initiative von Dr. Lenssen für die Jugend der Diözese ein halbes Jahr später wiederholt wurde.
23.02.1994 Europa im Lied. Eine musikalische Reise durch sechs Jahrhunderte mit Claude Akiré.
07.03.1995 Bretonische und irische Instrumentalmusik mit Pol Huellou und Gilles Le Bigot in Zusammenarbeit mit dem „Omnibus“.
18.06.1995 La vie parisienne. Couplets und Lieder von Offenbach bis Piaf mit Christine Schneider, (Sopran) und Boris Rein, (Klavier) im Toscana-Saal der Residenz in Zusammenarbeit mit dem Romanischen Seminar der Universität.

 

 

Klaus Roth

« S’il n’était pas Français, il voudrait être Allemand »
–Les voyages de Victor Hugo vers le Rhin –


Französische Version des Vortrags von Dr. Roth Nürnberg anlässlich des 200. Geburtstags von Victor Hugo


Avant d’atteindre la quarantaine, Victor Hugo réalisa un rêve d’enfance : voyager dans le pays des mythes et des légendes, cette Allemagne qu’il avait tant envie de connaître et dont il ne parlait pas la langue. Ses impressions, il les fixa dans un livre, sobrement intitulé « le Rhin » dans lequel il expose ses visions pour une Europe unie dans la fraternité.
« Je suis un grand regardeur de toutes choses… »
impressions de deux voyages en Allemagne
« (…) le terrain s’aplatit, la plaine se déclare, une grande porte s’ouvre à deux battants, c’est la douane ; une guérite chevronnée de noir et de blanc du haut en bas apparaît ; on est chez le roi de Prusse ». (p. 98)*
Ce sont souvent les mots les plus simples, les plus sincères qui charrient les sentiments les plus profonds. Ainsi, sans emphase inutile et avec une rigueur quasiment laconique, un des plus grand narrateurs de la langue française, un des plus grands poètes épiques de tous les temps, capable d’aligner des milliers de vers, décrit son arrivée dans ce pays dont l’image, enguirlandée de légendes, l’avait accompagnée durant toute sa jeunesse et suscité ce besoin de découverte presque impératif que ressent l’âme en quête de rêves.
Depuis sa tendre enfance, Victor Hugo avait été fasciné par les splendeurs terminologiques et leurs significations, pour lui encore imaginaires, émanant de la culture de l’autre côté du Rhin. Des mots comme « Forêt-Noire » éveillaient des rêves d’exploration qu’il put enfin réaliser quand il approcha de sa quarantième année. Trois voyages le menèrent vers l’Est, dont deux sur la rive droite du Rhin. Son premier contact avec le paysage fluvial, en arrivant près de Saverne, se déguste comme un tableau :
« C’est là une des belles impressions de ma vie. La pluie avait cessé, les brumes se dispersaient aux quatre vents, le croissant traversait rapidement les nuées et par moments voguait librement dans un trapèze d’azur comme une barque dans un petit lac. Une brise, qui venait du Rhin, faisait frissonner les arbres du bord de la route. De temps en temps ils s’écartaient et me laissaient voir un abîme vague et éblouissant ; au premier plan, une futaie sous laquelle se dérobait la montagne ; en bas, d’immenses plaines avec des méandres d’eau reluisant comme des éclairs ; au fond, une ligne sombre, confuse et épaisse, - la Forêt-Noire, - tout un panorama magique entrevu au clair de lune. Ces spectacles inachevés ont peut-être plus de prestige encore que les autres. Ce sont des rêves qu’on touche et qu’on regarde. Je savais que j’avais sous les yeux la France, l’Allemagne et la Suisse, Strasbourg avec sa flèche, la Forêt-Noire avec ses montagnes, le Rhin avec ses détours ; je cherchais tout, je supposais tout, et je ne voyais rien. Je n’ai jamais éprouvé de sensation plus extraordinaire. » (p. 368)
Trois mois de voyage en Allemagne (en 1839 et en 1840) offraient à Victor Hugo de quoi observer. Il se déplaçait volontiers à pied (« Rien n’est charmant, à mon sens, comme cette façon de voyager » (p.184)), ou en diligence (« C’est une horrible chose qu’une malle-poste » (p.364)), voire même en bateau ou en chemin de fer. Il notait inlassablement, quelquefois dans des situations les plus pittoresques (« J’ai une affreuse plume, et j’attends un canif pour la tailler, Cela ne m’empêche pas de vous écrire, comme vous voyez. » (p.387)), et accumula ainsi trente cinq lettres composant un livre sobrement intitulé « Le Rhin » édité à plusieurs reprises les années suivant ses voyages. En le parcourant le lecteur peut suivre un itinéraire fictif depuis Paris, à travers la Belgique, à Aix-la-Chapelle et ensuite le long du Rhin, avec des péripéties vers Francfort et Heidelberg, jusqu’au Lac Léman.
Ce livre est un grand témoignage de son époque. Il est plein d’observations, de récits, d’impressions et d’analyses. Hugo se plaît à regarder tout, à noter tout, et suivant son habitude de ne jamais s’arrêter à la surface des choses, met ainsi tout à nu, ci-inclus son propre cœur :
« Je suis un grand regardeur de toutes choses, rien de plus, mais je crois avoir raison : toute chose contient une pensée ; je tâche d’extraire la pensée de la chose. C’est une chimie comme une autre. » (p. 395)
Afin d’attribuer à ces choses leur vraie valeur, Hugo les accouple souvent à de petites phrases, à de mystérieuses et d’ingénieuses réflexions, à des aphorismes. La conclusion sur la pluie se lit tout simplement ainsi:
« Il est triste qu’une chose prenne la peine de tomber du ciel sans autre résultat que de changer la poussière en boue » (p. 405)
Tout cela est souvent enrobé dans une toile philosophique et philologique (Hugo appela « vieux amis d’enfance, Virgile et Tacite » (p.49)) et le livre prend quelquefois des allures d’ouvrage historique ou de guide vert, quand son auteur se lance, des pages durant, dans des récapitulations dynastiques ou des descriptions interminables d’églises ou de monuments. Mais ce qui passionne évidemment le plus, ce sont ses observations concrètes : de paysages, de villes, de coutumes, et surtout des habitants :
« Ce vieux bourg-fée (…) est occupé par une population d’habitants pittoresques, qui tous, les anciens et les jeunes, les marmots et les grands-pères, les goîtreux (sic) et les jeunes filles, ont dans le regard, dans le profil et dans la tournure, je ne sais quels airs du treizième siècle.
Ce qui n’empêche pas les jolies filles d’y êtres très jolies ; au contraire. » (p.172)
Comme tout voyageur dans un pays étranger, Hugo a dû éprouver des difficultés : à cause des incongruités des poids, mesures et monnaies ou parce que la langue offre des subtilités sur lesquelles on risque de trébucher:
« (…) je suis sorti des thalers, des silbergrossen (sic) et des pfennigs, et je suis entré dans les florins et les kreutzers. » (p. 260)

« Hier, j’entendais (…) mon compagnon, demander au garçon, en lui montrant le plat qu’on venait de lui servir : Qu’est-ce que cela ? Le garçon a répondu avec dignité : C’est des bichons. C’étaient des pigeons. » (p 117).
Le livre est d’ailleurs écrit avec un certain humour -côté peut-être trop méconnu de l’œuvre de Victor Hugo- et prouve qu’il maîtrisait à merveille le jeu de mots, comme en témoigne la rencontre avec un « faiseur de vers » :
« Il aimait à donner, c’était son expression, de grands coups de lance dans les erreurs humaines ; et, quoiqu’il ne lui arrivât jamais d’attaquer les véritables moulins à vent du siècle, il s’appelait lui-même dans ses gaîtés don Quichotte. Je l’appelais don Quichoque. » (p. 260)
Le Rhin, « le fleuve dont tout le monde parle et que personne n’étudie, que tout le monde visite et que personne ne connaît, qu’on voit en passant et qu’on oublie en courant, que tout regard effleure et qu’aucun esprit n’approfondit (…)» (p. 39), source d’inspiration et magnifique courant des idées et des civilisations, sert évidemment de fil rouge dans ce livre. Hugo ne se lasse pas de l’admirer:
« Le Rhin a tous les aspects. Il est tantôt large, tantôt étroit. Il est glauque, transparent, rapide, joyeux de cette grande joie qui est propre à tout ce qui est puissant. Il est torrent à Schaffhouse, gouffre à Laufen, rivière à Sickingen, fleuve à Mayence, lac à Saint-Goar, marais à Leyde. » (p.287)
« Tout a son rôle magnifique dans la création. Les fleuves, comme d’immenses clairons, chantent à l’océan la beauté de la terre, la culture des champs, la splendeur des villes et la gloire des hommes. » (p.141)
« N’admirez-vous pas, mon ami, de quelle façon puissante et simple la providence produit les grandes choses ? Trois pâtres se rencontrent, c’est un peuple ; trois ruisseaux se rencontrent, c’est un fleuve. » (p. 286)
Ce fleuve-là, le Rhin, Hugo y voit surtout un superbe trait d’union entre les peuples et c’est ainsi qu’il pense déjà –avant l’heure pourrait-on dire- au futur couple franco-allemand comme moteur pour une Europe unie :
« (…)Pourtant ses ruines occupent les imaginations élevées, sa destinée occupe les intelligences sérieuses ; et cet admirable fleuve laisse entrevoir à l’œil du poète comme à l’œil du publiciste, sous la transparence de ses flots, le passé et l’avenir de l’Europe.
L’écrivain ne pu résister à la tentation d’examiner le Rhin sous ce double aspect (…) »
« Quant à l’Allemagne, qui est à ses yeux la collaboratrice naturelle de la France, il croit, (…) l’avoir appréciée justement et l’avoir vue telle qu’elle est. Qu’aucun lecteur ne s’arrête à deux ou trois mots semés ça et là dans ces lettres, et maintenus par scrupule de sincérité ; l’auteur proteste énergiquement contre toute intention d’ironie. L’Allemagne, il ne le cache pas, est une des terres qu’il aime et une des nations qu’il admire. Il a presque un sentiment filial pour cette noble et sainte patrie de tous les penseurs. S’il n’était pas Français, il voudrait être Allemand. » (pp. 39 et 45)

A Victor Hugo (qui m’avait donné son livre sur le Rhin)

De votre amitié, maître, emportant cette preuve
Je tiens donc sous mon bras le Rhin. – j’ai l’air d’un fleuve
Et je me sens grandir par la comparaison.

Mais le fleuve sait-il lui pauvre Dieu sauvage
Ce qui lui donne un nom, une source, un rivage,
Et s’il coule pour tous quelle en est la raison ?

Assis au mamélon de l’immense nature,
Peut-être ignore-t-il comme la créature
D’où lui vient ce bienfait qu’il doit aux Immortels :

Moi je sais que de vous, douce et sainte habitude,
Me vient l’Enthousiasme et l’Amour et l’Etude,
Et que mon peu de feu s’allume à vos autels.

Gérard de Nerval

 *Les citations se réfèrent Dr. Klaus Roth, Nürnberg à : Victor Hugo : Le Rhin, Ed. Bueb et Remeaux, 2002